Unsere Universitäten sind nicht nur Orte des Wissenstransfers, sondern auch
Brutstätten für Ideen und Innovationen. Deshalb ist es uns JUNOS Studierenden
ein besonderes Anliegen, an Hochschulen eine Umgebung zu schaffen, in der
Studierende und Forschende die notwendige Unterstützung, Ressourcen und Anreize
erhalten, um ihre kreativen Visionen in erfolgreiche Startups zu verwandeln.
Durch die gezielte Förderung von Unternehmergeist möchten wir eine Win-Win-
Situation schaffen – sowohl für die individuellen Studierenden und
Forschenden als auch für die gesamte akademische Gemeinschaft, sowie die
Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen.
Gründergeist fördern
Hochschulen müssen ein Raum für Innovation und Vernetzung sein. Deshalb
sollten Hochschulen Studierende, die selbst eine Vision verfolgen und ein
Startup gründen bzw. mit dem Gedanken spielen eines zu gründen, auch
bestmöglich unterstützen. Universitäten und Fachhochschulen sollen dazu
animiert werden Wettbewerbe und Startup-Messen durchzuführen, sodass die
Studierenden niederschwellig an die für die Gründung notwendigen Informationen
herankommen und innerhalb einer Peergroup networken können.
Gründungszentren
Um den Gründergeist an den Hochschulen zu bestärken, sollen Gründungszentren
an den Bildungsstandorten eingerichtet werden, welche Startups und angehenden
Startups günstige Räumlichkeiten zur Verfügung stellen sollen. Durch die
unmittelbare Nähe zur universitären Forschung und zu anderen Gründer:innen
können diese vom Erfahrungsaustausch profitieren. Idealerweise sollten im
Rahmen der Gründungszentren Synergien zwischen verschiedenen
Hochschulstandorten und bereits bestehenden Startup-Zentren genutzt werden, um
einen bestmöglichen Austausch zu schaffen.
Beratung
Unabhängig davon, ob bisher nur eine Idee existiert oder bereits eine Gründung
erfolgt ist, sollte im Rahmen der hochschulnahen Gründerzentren unkomplizierte
Beratung für angehende Gründer:innen verfügbar sein. Diese Beratung sollte
idealerweise von Personen angeboten werden, die selbst Erfahrungen mit
Gründungen und den dabei auftretenden Herausforderungen haben. Bei der Beratung
sollte auch ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung beim Erstellen und
Einreichen von Förderanträgen gelegt werden. Sinnvollerweise sollen für die
Beratung auch bereits bestehende Strukturen genutzt werden und beispielsweise
mit bereits bestehenden Beratungsstellen Kooperation eingegangen werden.
Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung
Bei der Gründung eines Startups sind neben den Kontakten zur Wissenschaft auch
die Kontakte zur Wirtschaft von großer Bedeutung. Die Hochschulen sollen
deshalb unterstützend tätig werden und den Gründer:innen bei der Suche nach
potenziellen Investor:innen unter die Arme greifen. Eine wichtige Rolle können
dabei die Gründerzentren spielen, durch diese die Studierenden deutlich bessere
Möglichkeiten haben Netzwerke zu nutzen.
Gründungssemester
Studierenden soll ermöglicht werden, ein Gründungssemester zu absolvieren,
ohne dass sich dieses negativ auf ihre Studiendauer oder ihren Anspruch auf
Studienbeihilfe auswirkt. Die genaue Ausgestaltung und die Voraussetzungen für
die Teilnahme am Gründungssemester liegen im Ermessen der Hochschule. Hierbei
könnte beispielsweise die Option bestehen, Prüfungsleistungen zu erbringen,
was während eines regulären Urlaubssemesters nicht möglich ist.
Anrechnung von ECTS-Punkten
Gründungen bringen Studierenden wichtige Erfahrungen, von denen sie auch in
ihrem Studium profitieren können. Daher sollten Studierende, die im Fachgebiet
ihres Studiums unternehmerisch tätig sind, für ihr Engagement belohnt werden
und sich im Rahmen von freien Wahlfächern dafür ECTS-Punkte anrechnen lassen
können.
Mehr Transparenz bei Ausgründungen
Spin-offs, also Ausgründungen aus Hochschulen, bei denen Forschende,
Studierende und Mitarbeitende ihre neuen Erkenntnisse in eine Firma umwandeln,
können ein wichtiger und innovativer Faktor für den österreichischen
Wirtschaftsstandort sein. Im europäischen Vergleich hinkt Österreich aber
meilenweit hinterher. Laut dem Austrian Startup Monitor gibt es in Österreich
nur 90 Ausgründungen pro Jahr. Ein hemmender Faktor ist die mangelnde
Transparenz und Klarheit über den Prozess, wie sich ein Startup aus einer Uni
oder FH mit geistigem Eigentum herausbildet. Dadurch wird der Gründungsprozess
massiv verlangsamt. Deshalb soll es für Ausgründungen klare Regeln geben, um
die Attraktivität des Modells zu erhöhen und auch den Prozess zu
beschleunigen. Des Weiteren sollen auch die Möglichkeiten für Hochschulen sich
rechtlich und finanziell an Spin-offs zu beteiligen gestärkt werden.
Antragsteller:innen: Lukas Schobesberger, Viktoria Marik, Alexander Weyrosta, Lisa Ficzko, Simon Kern, Isabell Maurer, Kathrin Kaindl, Alina Schlenz, Naemi Häfeli