Klimafitte Hochschulen

Klimafitte Hochschulen

Vor allem Universitäten als Zentren der Forschung, und Fachhochschulen, die direkte Schnittstelle von Theorie und Praxis sind, müssen ihrer wissenschaftlichen Vorreiterrolle endlich gerecht werden und die Klimakrise ganzheitlich bekämpfen. Dabei sind klimaneutrale Hochschulen ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Um ihrer Vorreiterrolle gerecht zu werden, müssen die Universitäten und Fachhochschulen in Sachen Bau, Energie, Mobilität und Mensen die Klimaneutralität gezielter anstreben. Gleichzeitig müssen öffentliche Verkehrsmittel vergünstigt, Innovationen im Rahmen der Digitalisierung klimafreundlich umgesetzt und nachhaltige Projekte gefördert werden.

Infrastruktur und Energie

Österreich wird unter den Folgen des Klimawandels in den nächsten Jahren immer mehr leiden. Die Hitze in den Sommermonaten führt bei vielen zu gesundheitlichen Problemen. Dazu kommt häufiger Starkregen, der zu einer neuen Dimension von Überflutungen führen kann. Auch hat die zunehmende Bodenversiegelung gravierende Auswirkungen auf die Artenvielfalt – über eine Million Arten sind laut Berechnungen der UNO vom Aussterben bedroht, wenn wir jetzt nicht handeln.

Fassadenbegrünungen rücken daher zunehmend in den Fokus eines nachhaltigen und klimaresilienten Städtebaus, da Fassaden zu den größten ungenutzten Restflächen im urbanen Raum zählen. Da Hochschulen als intellektuelle Führungseinrichtungen eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft einnehmen, ist es umso wichtiger, dass diese mit gutem Beispiel voran gehen. So beweist das begrünte Gebäude des Instituts für Physik der TU Berlin nun schon seit dem Jahr 2003, dass Fassadenbegrünungen eine kostengünstige Alternative darstellen, um Bauten energieeffizient zu kühlen. Nach diesem Vorbild fordern wir auch eine umfassende Begrünung der Fassaden und Flachdächer unserer Hochschulen.

Um das EU-weite CO2-Reduktionsziel von mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 bis 2030 zu erreichen, spielt außerdem vor allem der Energiesektor eine maßgebliche Rolle. Aufgrund dessen, müssen sich auch die Hochschulen ihrer Verantwortung bewusst werden und hier  die Klimaneutralität gezielter anstreben. Dies umfasst sowohl bauliche Maßnahmen, als auch finanzielle. Wir fordern den kompletten Umstieg der bestehenden Stromversorgung der Hochschulen hin zu Ökostromanbietern. Sowie die flächendeckende Verbesserungen der Energieeffizienz der Hochschulgebäude zum Beispiel durch adäquate Dämmungen oder die Verwendung von LEDs.

Reduktion klimaschädlicher Verpackungen

Tagtäglich werden an Hochschulen unzählige Verpackungen, welche oft aus klimaschädlichen Materialien gefertigt worden sind, einmal benutzt und dann weggeworfen. Angefangen von Einweg-Plastikbechern für einen Kaffee bis zum Einweg-Plastiksackerl für ein Brötchen aus der Mensa. Bei all diesen Dingen fällt Verpackungsmüll an, der der Umwelt und dem Klima schadet. Deshalb muss man diesen auf ein Minimum reduzieren und auf klimafreundliche Verpackungsmaterialien setzen. Alternative ist hier aber nicht das chemisch gebleichte Papiersackerl, das ebenso umweltschädlich sein kann – green-washing ist keine Alternative zu echtem Klimaschutz.

Eine Möglichkeit zur Reduzierung von klimaschädlichen Verpackungen wäre die Einführung von “Bring-Your-Own-Cup ” oder „Bring your own Lunchbox“ Systemen in den Mensen. Nicht nur das würde klimaschädliche Verpackungen reduzieren. Hier könnte auch die ÖH Becher und Lunchboxen zur Verfügung stellen, um zusätzlich auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, klimaschädliche Verpackungen an Hochschulen zu reduzieren. Unserer Meinung nach gibt es nicht “die eine Lösung”. Vielmehr braucht es eine Kombination verschiedenster Lösungsansätze. Wir wollen auch in Zukunft offen für neue Ansätze und Ideen dieser Art sein.

Ökologische Anreizstrategien

Viele Studierende wollen etwas für die Umwelt und gegen den Klimawandel unternehmen. Um das zu fördern, muss man die Möglichkeiten wie man einen Beitrag für unsere Umwelt leisten kann, sichtbarer machen. Beispielsweise können Mülleimer besonders auffällig gestaltet und die umliegende Fläche mit Hinweisen, wie bunten Fußabdrücken die zum Mülleimer führen, ausgestattet werden. Damit ist der Mülleimer für alle gut sichtbar und vor allem leicht auffindbar. Allein diese Strategie zeigt in Studien eine Reduktion der Verschmutzung in der Umgebung des Mülleimers um ca. 45%!

Eine weitere Maßnahme, um das Klima und unsere Umwelt zu schonen, wäre die Förderung von saisonalen, regionalen und vegetarischen Menüs in den Mensen. Diese Menüs sollen nicht nur vermehrt angeboten werden, sie sollen auch an der 1. Stelle auf der Menüliste stehen und nicht mehr nur ein Alternativ-Menü darstellen. Es ist nämlich statistisch nachgewiesen, dass in diesem Fall das vegetarische Menü vermehrt gewählt wird, als wenn das vegetarische Menü nur als Alternative angeboten wird. Keineswegs sollen dadurch andere Gerichte ausgeschlossen werden. Die umweltfreundlichen Möglichkeiten sollen lediglich in den Vordergrund gerückt werden.

Auch hierbei gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie man es Studierenden leichter machen kann, umweltfreundlich zu handeln. Wir fordern, dass die Hochschulen diese Möglichkeiten mitbedenken und umsetzen.

Digitalisierung von Lernmaterial

Papierproduktion, Druck und Transport von Büchern, Zeitschriften und Infomaterial setzen Unmengen an CO2 frei. Wir sagen: let’s digitalise. Gut für die Umwelt und den Rücken. Wir fordern, dass die gesamte Pflichtlektüre online abrufbar ist, Einscan-Services ausgebaut werden und Zugänge zu Online-Datenbanken und Online-Bibliotheken ausgeweitet werden. Bei weiter bestehenden Printobjekten aller Art soll auf nachhaltige Kriterien wie Recyclingmaterialien, minimale Transportwege, Verzicht auf Beschichtungen und ökologische Druckmethoden geachtet werden.

Pro Buch lässt sich nämlich durchschnittlich mit einem Kilogramm CO2 in der Produktion rechnen; Transport zum Ziel nicht eingerechnet. Durch den oftmals schlechten Umgang mit den Büchern wird ihre Lebensdauer in Bibliotheken dann oft drastisch verkürzt und das alles wirkt sich negativ auf die Umwelt aus.

Leistbares Öffi Ticket & mehr Fahrradständer

Für Studierende muss es auch möglich sein auf ökologischem Weg in die Uni zu kommen. Die Kosten für Öffis sind für viele Studierende aber mittlerweile eine hohe zusätzliche Belastung. Außerdem gibt es an vielen Unis zu wenig Möglichkeiten das eigene Fahrrad abzustellen und zu reparieren. Wir fordern deshalb ein kostengünstiges, österreichweites Öffi Ticket für alle Studierenden und den Ausbau der Fahrradinfrastruktur an den Universitäten.

Umweltfördertopf

An der ÖH gibt es verschiedene Fördertöpfe, aus denen Projekte von Studierenden finanziell gefördert werden können. Auf der Bundesvertretung gibt es hier beispielsweise Töpfe für Sonderprojekte oder frauenspezifische Projekte. Einen Fördertopf speziell für nachhaltige Projekte sucht man aber vergeblich. Auch an den großen lokalen ÖHs der Uni Wien, der JKU, der Uni Salzburg und der Uni Innsbruck gibt es keinen Fördertopf für Umweltprojekte.

Wir fordern so einen Umweltfördertopf. Die Bundes-ÖH hat über 5.000.000€ in freien Rücklagen. Wir wollen diese nutzen, um die Welt ein Stück nachhaltiger zu machen. Ein Teil der Rücklagen soll deshalb jedenfalls zur Förderung nachhaltiger und innovativer Projekte oder Arbeiten von Studierenden verwendet werden. So handeln wir nachhaltig und unterstützen gleichzeitig studentische Initiativen, Projekte und Bemühungen!

Nachhaltige ÖH

Auch die ÖH wird ihrer Vorbildrolle in Sachen Nachhaltigkeit nicht gerecht. So verschwendet die ÖH jährlich eine Unsumme an Geld und Papier durch den Druck von Zeitschriften, Flyern und Broschüren. Hier konnten wir durch die Teildigitalisierung der ÖH-Zeitschrift Progress schon einen Zwischenerfolg erzielen. Doch das reicht noch lange nicht. Derzeit sind nämlich weder der Vertretungs-Betrieb des Büros der ÖH-Bundesvertretung in der Taubstummengasse noch die Sitzungen der ÖH-Bundesvertretungen auf den Hochschulen klimaneutral. Das muss sich ändern, denn wir wollen eine klimafitte ÖH und sehen die Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz auch bei uns selbst.

Die ÖH selbst muss möglichst klimaeffizient arbeiten. Hier machen oft schon die kleinen Dinge einen großen Unterschied, wie etwa Mültrennung auf Sitzungen der Bundesvertretung, nachhaltiges Eventmanagement, oder Kompensationszahlungen für von der ÖH finanzierte Autofahrten. Gleichzeitig sollte die ÖH mehr Events und Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit an Universitäten organisieren und sich endlich stärker mit dem Thema der Klimakrise auseinandersetzen.

 

Antragsteller: Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit (Lukas Schobesberger, Yves Lafleur, Fabian Haslwanter, Johannes Sablatnig, Sophie Wotschke, Roman Haller)

27. MV am 27.02.2021

 

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